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Im Konsumbereich findet man mittlerweile zahlreiche Siegel, die besondere Informationen zur Qualität und Herstellung eines Produktes geben. Doch was sagen diese Siegel aus und wie unterscheiden Sie sich? Auch im Greenwich Man Time Shop werden Produkte von Marken angeboten, die mit unterschiedlichen Siegeln zertifiziert sind und bestimmte ökologische und soziale Standards in den Produktionsprozessen erfüllen. Du findest diese jeweils in der Produktbeschreibung des Artikels. Die Siegel reichen von GOTS, PETA approved vegan bis hin zu Fairwear Foundation. Damit du dich vor dem Kauf umfassend informieren kannst, möchten wir Dir hier die Kriterien der verschiedenen Siegel erläutern.

 

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GOTS Siegel

 GOTS (Global Organic Textile Standard) ist ein Textil-Siegel, dass seit 2008 einen kontrollierbaren Standard hinsichtlich sozialer und ökologischer Verantwortung in der Textilherstellung definiert. Verschiedene internationale Organisationen, wie der deutsche IVN, der englische SA, der amerikanische OTA und das japanische JOCA haben sich zusammengetan, um dieses Siegel zu entwickeln, dass die gesamte textile Produktionskette von Öko-Kleidung berücksichtigt.

Kriterien des GOTS-Siegels

  • Produkte mit dem GOTS-Siegel sind zu 95% aus Rohstoffen aus Bioanbau oder aus Anbau, der auf Bio-Anbau umstellt. Dabei ist es erlaubt, die restlichen 5% aus bestimmten Chemiefasern oder aus bestimmten konventionell hergestellten Fasern (GVO-frei) zu verwenden.

  • Die andere Möglichkeit ist, dass mindestens 70% aus zertifiziertem Bio-Anbau stammen und maximal 30% oder weniger aus herkömmlichen Anbau stammen dürfen. Gleichzeitig darf der Anteil an bestimmten synthetischen Fasern nicht mehr als 10% betragen (bis zu 25% bei Strümpfen, Leggings und Sportkleidung).

Fazit: Nur Textilprodukte, die mindestens aus 70% biologisch erzeugten Naturfasern bestehen, können gemäß GOTS zertifiziert werden. 

Weitere Kriterien von GOTS

Ein weiteres Kriterium ist die Aufbereitung der Fasern, die auf viele chemische Prozesse verzichtet, oder ökologische Alternativen verwendet. So wird die Öko-Jeans z.B. nicht mit Chemie gebleicht, sondern mit Sauerstoff. Das Färben der Stoffe mit Schwermetallen, Farbstoffen oder anderen gesundheitlich und ökologisch bedenklichen Methoden ist nicht erlaubt. Synthetische Hilfsstoffe für die Aufrüstung sind ebenfalls untersagt.

Einhaltung von Mindeststandards bei GOTS

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Einhalten von Mindeststandards der sozialen Aspekte innerhalb der gesamten Textilkette. Faire Löhne, Schutz der Arbeiter, keine Zwangs- oder Kinderarbeit, keine Misshandlung oder Diskriminierung sind wesentliche Bestandteile der Prüfung.

Das GOTS-Siegel ist gerade wegen seiner strengen und aufwendigen Kriterien ein begehrtes Siegel der Eco Fashion Szene. Alle Betriebe, die am Herstellungsprozess mitwirken, werden einmal im Jahr kontrolliert und bekommen so ihr GOTS Zertifikat. Unangemeldete Kontrollen können jederzeit zusätzlich durchgeführt werden.

Quelle: global-standard.org


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PETA-Approved Vegan – vegane Mode

Das Bewusstsein für Tierleid, das mit Pelz, Leder, Wolle, Daunen und Seide verbunden ist, steigt täglich. Die Nachfrage nach veganer und tierfreundlicher Mode ist längst zum Trend geworden. Diese ausfindig zu machen gestaltet sich häufig jedoch gar nicht so leicht, da es lange Zeit an einer deutlichen und einfachen Kennzeichnung solcher Modeartikel fehlte. Mit dem Label PETA-Approved Vegan erkennen Verbraucher*innen auf einen Blick vegane Mode ganz ohne Tierleid. Damit möchte die Organisation einen tierfreundlichen Einkauf einfacher gestalten.

Wie wird das Label vergeben?

Modeunternehmen füllen zum Erhalt einen Fragebogen sowie eine Zuverlässigkeitserklärung aus. Mit dieser Erklärung versichern die Firmen, dass ausschließlich vegane Bekleidung und Accessoires mit dem Label gekennzeichnet werden. „Vegane Produkte“ spezifiziert PETA als Produkte, welche nicht von Tieren stammen, wie Seide, Wolle, Daunen, Pelz oder Leder. Der darauffolgende Lizenzvertrag mit PETA kann entweder für das gesamte Unternehmen oder einzelne Produkte abgeschlossen. Das Label kann zusätzlich zu Marketingzwecken in Läden, Onlineshops etc. eingesetzt werden. PETA vergibt ihr Zertifikat kostenlos und unterstützt Modehersteller*innen auf diesem Weg ihre tierfreundlichen Produkte ohne viel Aufwand hervorzuheben.

Was gibt es zu beachten?

PETA-Approved Vegan zeichnet also Produkte aus, welche ganzheitlich vegan sind. Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass das Label nichts über faire Arbeitsbedingungen oder Umweltfreundlichkeit der Produkte aussagt. Hierfür ist es ratsam, auf weitere Siegel wie das der Fairwear Foundation und GOTS zu achten.  

Quelle: PETA


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Was ist die Fair Wear Foundation?

Die Fair Wear Foundation ist eine unabhängige Non-Profit Organisation, welche sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie einsetzt. Mit über 180 Mitgliedsmarken möchte die Fair Wear Foundation in europäischen, afrikanischen und asiatischen Ländern die Produktion von Bekleidung fairer gestalten.

Faire Arbeitsbedingungen

Die Fair Wear Foundation konzentriert sich auf folgende acht Arbeitsstandards, welche von ihren Mitgliedern in der Produktion erreicht werden sollen:

1. Die Arbeit wird freiwillig ausgeführt

2. Keinerlei Diskriminierung im Betrieb

3. Keine Kinderarbeit

4. Vereinigungsfreiheit und Recht auf Tarifverhandlungen

5. Der Lohn deckt die Lebenshaltungskosten der Arbeiter*innen ab (Existenzlohn)

6. Einhaltung angemessener Arbeitszeiten

7. Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen

8. Das Anstellungsverhältnis ist rechtlich bindend

Wie arbeitet die Fair Wear Foundation?

Um sicherzugehen, dass Marken ihr Versprechen bezüglich verbesserter Produktionsbedingungen einhalten, führt die Fair Wear Foundation jedes Jahr sogenannte „brand checks“ auf drei Ebenen durch. Dabei werden zum einen die Unternehmensmethoden geprüft, die Fabriken in den Produktionsländern besichtigt und schließlich die Arbeiter*innen der Fabriken befragt. Es wird erwartet, dass sich die Bedingungen jedes Jahr verbessern.

Transparenz ist der Fair Wear Foundation sehr wichtig, weshalb auch Verbraucher*innen die Prüfberichte auf der Website einsehen können. Des Weiteren stellt die Organisation sogenannte „complaint-helplines“ bereit, welche von den Arbeiter*innen in den Produktionsländern genutzt werden können, um Beschwerden bezüglich ihrer Arbeitsbedingungen einzureichen. Diese werden anschließend von der Organisation untersucht und sind ebenfalls öffentlich einsehbar.

Fair Wear Zertifizierung

Die Mitgliedsmarken der Fair Wear Foundation sind zu Beginn ihrer Mitgliedschaft an ganz unterschiedlichen Stellen auf ihrem Weg in Richtung Fair Fashion. Auch Marken, welche noch ganz am Anfang stehen, können beitreten und bekommen anschließend Unterstützung der Fair Wear Foundation, um die genannten Standards zu erreichen. Das Logo der Organisation darf von Mitgliedern verwendet werden, die über 90% ihrer Lieferanten von der Fair Wear Foundation prüfen lassen. Alle Mitgliedsmarken können auf der Website der Fair Wear Foundation eingesehen werden.

Quelle: Fair Wear Foundation


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GRS

Das Label “Global Recycle Standard (GRS)” ist eine Produktauszeichnung, die für die Einhaltung von hohen Standards von der Fertigung bis zur Einbindung von Recyclinganteilen steht.

Was unterscheidet das Global Recycle Standard Siegel?

Ursprünglich wurde der Global Recycle Standard (GRS) im Jahr 2008 entwickelt. Die Control Union Certifications gründete das Label, das ab 2011 an die Textile Exchange übergeben wurde. Das Label etablierte sich als international vollwertiger Produktstandard, der jedoch auf freiwilliger Basis von Herstellern beantragt werden kann. Das GRS-Label prüft die unabhängige Zertifizierung von recycelten Rohstoffen als Herstellungsmaterialien und legt Standards für die Herstellung fest. Darüber hinaus wird das Siegel als Beleg vergeben, dass die Einhaltung von sozialen, ökologischen und chemischen Vorschriften in der Produktionskette erfüllt wird.

Im Textilbereich wird das Siegel beispielsweise an Unternehmen vergeben, die in der Verarbeitung von Baumwolle, in der Spinn-, Web- und Strickindustrie oder in der Färbe-, Druck- und Näharbeit tätig sind. Die Überprüfung erfolgt durch unabhängige Qualitätsprüfungsunternehmen, die bei Einhaltung der hohen Standards des Global Recycle Standard – Programms erfüllen. Der maßgebliche Unterschied zu anderen Produktsiegeln für eine nachhaltig und sozial geprägte Produktion liegt in der Verwendung von Recyclingmaterialien als Rohstoff und / oder Grundmaterial von Textilprodukten. Dieser Rohstoffeinsatz schont die natürlichen Ressourcen für die Herstellung von neuen Artikeln zugunsten der Umwelt.

Nachhaltig mit Recycling-Rohstoffen

Das GRS-Siegel bietet Dir einen informativen Hinweis für die gezielte Auswahl an nachhaltig produzierten Produkten. Produkte mit dem Global Recycled Standard – Label müssen nicht nur recycelte Materialien verwenden, sondern die herstellenden Unternehmen ihre gesamte Lieferkette bezüglich sozialen Anforderungen, Umweltgrundsätzen und Nachhaltigkeit transparent offenlegen.

Quelle: textileexchange.org


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OCS (Organic Content Standard)

Der Organic Content Standard 100 (OCS 100) und der Organic Content Standard Blended (OCS Blended) gehören wie auch das Siegel GRS (Global Recycled Standard) zu der globalen Non-Profit-Organisation Textile Exchange.
Die Siegel OCS 100 und OCS Blended ermöglichen es Unternehmen den genauen Anteil an ökologischem Material in einer Ware zu erfassen und durch die Produktionsketten weiter zu verfolgen.

Es geht dabei in erster Linie um Rückverfolgbarkeit der Waren sowie um Transparenz in der Produktionskette für Hersteller, Marken und Händler. Der OCS enthält keine Anforderungen zu den verwendeten chemischen Zusatzstoffen und schließt auch keine Richtlinien zu Umweltmanagement und sozialer Verantwortung mit ein.

Kriterien des OCS 100 und OCS Blended Siegels

Für die Vergabe der Siegel ist der prozentuale Anteil des Bio-Materials in den zertifizierten Waren maßgeblich. Für das Siegel OCS Blended muss der Anteil an ökologisch angebauter Faser mindestens 5% betragen. Das OCS 100 Siegel erhalten Waren, die zu 95% bis 100% aus biologisch angebautem Material bestehen.

Die strengen Prüfungen starten beim Anbau des Bio-Materials. OCS akzeptiert nur Bio-Bauern, die bei IFOAM Family of Standards, für ihre streng kontrollierte, ökologische Landwirtschaft zertifiziert sind. In der darauffolgenden Produktionskette bis hin zum finalen Produkt stellt OCS über Audits sicher, dass die Bio-Faser erhalten bleibt. Erst wenn alle Standards erfüllt wurden, erhält das Produkt eines der beiden OCS Siegel.

Für wen ist OCS wichtig?

Das OCS Siegel stellt den ökologischen Ursprung des Bio-Materials und dessen Anteil in den weiteren Verarbeitungsprozessen sicher. OCS ist damit ein wichtiger Indikator für textile Produktionsstätten, Marken und Großhändler, die das Bio-Material weiterverarbeiten und verwenden. In 2019 zertifizierte OCS bereits über 6.000 Unternehmen weltweit mit einer Steigerung von 47% zum Vorjahr und fördert damit das ökologische Handeln in der textilen Landwirtschaft und der Textilverarbeitung.

Quelle: textileexchange.org